Bredstedt. Wortgewandt, direkt und definitiv ganz ohne jegliches „Blatt vor dem Mund“ agierte Kabarettistin Sunna Huygen jüngst im Bredstedter Theatersaal. Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Christine Friedrichsen, war die Künstlerin ins Bürgerhaus gekommen.
Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Region ließen sich den Auftritt nicht entgehen. Thematisch drehte es sich im Programm „Ozeanzeit“ unter anderem darum, wie wir Menschen mit unserer Erde und auch uns selbst umgehen. Mal im Stile einer Poetry-Slammerin, dann als Quiz-Masterin sowie in verschiedenen Rollenspielen war Sunna Huygen über gut eineinhalb Stunden nicht zu stoppen.
Beindruckend war beispielsweise, wie sie in die Rolle einer Aktivistin schlüpfte, die nicht weniger als „die Abschaffung des Wahlrechts für Männer“ forderte. Huygen konnte das durchaus nachvollziehbar herleiten und zog etwa Kriminalstatistiken heran, in denen Männer klar die Nase vorn hätten. Sie ging auch zurück in der Geschichte und stellte fest, dass Frauen fast 50 Jahre nach den Männern das Wahlrecht erhalten hätten und forderte eine Männerwahlrechts-Pause. „Für ein bis zwei Wahlperioden“, dann sei gewiss vieles wieder in einer besseren Spur.
Deutlich überspitzt und immer wieder sehr nachdenklich stimmend waren die Texte der Künstlerin. Das gefiel nicht jedem, sorgte aber für eine Menge Diskussionsstoff. Die Mehrheit im Saal feierte den Auftritt zum Abschluss mit langanhaltendem Applaus.
Der Kabarett-Abend entstand als Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten des Amtes Mittleres Nordfriesland, des Amtes Südtondern, der Stadt Husum mit der Ev. Frauenarbeit des Kreises Nordfriesland und dem Kreislandfrauenverband Nordfriesland.