Bordelum. Durch die Arbeit für die 2023 herausgegebene Chronik "Chronik von Bordelum - Verlorene Heimat im Gepäck" entstand unter den Beteiligten der Wunsch, auf dem Stollberg eine Gedenk- und Infotafel aufzustellen. Der Stollberg war sowohl Standort einer Leitstrahlanlage für deutsche Bombenflugzeuge als danach auch Standort eines Flüchtlingslagers.
"Mit seinen 44 Metern Höhe für nordfriesische Verhältnisse fast ein hoher Berg, verbinden wir meist mit einem schönen Blick über Geest und Marschenland und bis zu den Inseln und Halligen in der Nordsee", erläutern die Initiatoren. "Nicht vergessen werden darf: Der Stollberg steht auch für die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, für den Bombenkrieg, für Flucht und Vertreibung. Hier befanden sich ab 1940/1941 eine Leitstrahl-Anlage, Tarnbezeichnung `Knickebein´, die der deutschen Luftwaffe zur Zielfindung für Bombenangriffe auf englische Städte diente, ab 1949 das Flüchtlingslager Stollberg für die Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen."
Zur öffentlichen Vorstellung der Gedenk-Tafel laden die Gemeinde Bordelum, die lokale Chronik Gruppe sowie das BordelumHus für Dienstag, 08. Oktober, um 19.30 Uhr ins BordelumHus (An der Schule 2A) ein. Gastredner an diesem Abend ist Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen.
Geplant sind unter anderem Informationen zur Leitstrahl-Anlage sowie zum Flüchtlingslager. Es schließen sich Gespräche über die Dreißiger- und Vierziger-Jahre an. Die Veranstalter erinnern zudem „an unsere gemeinsame Aufgabe, zu erkennen, zu verstehen, zu handeln, auch mit Blick auf aktuelle Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen“, heißt es im Einladungsschreiben.
Eintritt und Getränke sind kostenfrei. Der Abend wird von Britta Skripsky Paulsen musikalisch begleitet.